C2 Skull Macon – hard reset

Das von Lorcan betreute Schülerteam ist wieder gewachsen und die Schülerruder haben schon einige Generationen überstanden. Hauptsächlich verfügen wir über Crocker und Concept2 Macon Ruder im Rennsportbereich, jedoch ließ mich der Zustand der Concept2 Ruder erschauern. Laut Inventarliste sind diese Ruder aus dem Jahr 1990 und nach 33 Jahren im Gebrauch eigentlich „unbrauchbar“.

Die Holzgriffe locker, zum teil bereits herausgefallen, und die Manschetten mit einer Schwankung von 1,5 bis 6,0 Grad Anlagewinkel. Abestoßen und gefühlte 10 mal überstrichen auch nicht mehr sehr ansehlich.

Concept2 bietet zur Reparatur der Innenhebel ein Insert mit 5cm Verstellung an. Ich bestellte 1 Paar zur Ansicht. wobei der Preis nicht von schlechten Eltern ist. So wurde die Idee des Eigenbaus von verstellbaren Innenhebeln geboren. Diese sollten mit den Concept2 Griffen zur Verstellung kompatibel sein.

Als erstes zeichnete ich einen Rohling, welcher in weiterer Folge mit Karbonrohren und Matten überzogen werden sollte. Bei R&G Faserverbundwerkstoff bestellte ich die Rohre und einen Karbonschlauch, von Max Schellenbacher holte ich das Epoxyd Harz und Karl Öllinger fertigte den Kern aus Aluminium an. Mein Arbeitskollege druckte mit seinem 3D Drucker Endstücke mit Nase und Gewindeloch für die Griffe. Von Sport nach Maß bestellte ich Manschetten, Griffe und Dollenringe und dann ging es los.

Der Kern wurde mit Trennwachs besprüht und die zugeschnittenen und angeschliffenen Rohre aufgesteckt, anschließend mit 3 Lagen Karbonschlauch und Epoxyd Harz überzogen und mit Folie abgewickelt. Das erste Insert war so in 15 Minuten zusammengestellt und nach 24 Std. Aushärtung bereit.

Jetzt kam die große Frage, hält der Teil auch der Belastung stand? Wie kann ich das prüfen? Da die Länge des Insert den Holm des Ruders verkürzt, nahm ich ein Paar meiner Ruder und schnitt diese auf die richtige Länge ab. Die Insert wurden am Schleifband genau eingepasst und mittels Epoxyd Harz und Klebeadditiv von West System eingeklebt, ebenso die Endstücke.

Nach weiteren 24 Stunden spannte ich die Ruderblätter ein, bockte das Ruder bei der Manschette auf und stellte mich mit meinem Gewicht auf die neu eingeklebten Inserts und begann zu wippen – die Insert hielten dem Stand.

Nun wurden die alten Manschetten entfernt und der restliche Kleber mit dem Heisluftföhn entfernt. Die Ruderblätter strich ich mit Abbeizmittel ein und schlug sie in Folie ein, um sie Später mit der Spachtel abzuschaben und die restliche Farbe abzuschleifen. Die Blätter wurden zum Schluss mit weißem 2K Bootslack von Epiform grundiert.

Die Holme der Ruder schliff ich mit einem 400er Papier an, um diese dann mit 2K Bootsklarlack von Epiform zu streichen. So entstand wieder eine schöne Oberflächenstrucktur. Anschließend verklebte ich die Manschetten mit 3 Grad Anlage wieder mit den Holmen und brachte die Dollenringe an.

Am C2 Insert ist auch eine Führungsnase, welche den Griff beim Händeweg vor dem Verdrehen sichert. Ich fertigte aus einem Aluminiumwinkel eine Schablone an. Diese wurde nach der Nase des Enstückes ausgerichtet und mit Zwingen befestigt. Die Schablone wurde mit Epoxyd und Aditiv 403 gefüllt. Nach dem Aushärten sauber geschliffen.

Mit meinem Labeldrucker von Brother stellte ich noch 5 cm Maßskalen für die Griffe her. Diese wurden auf die Inserts geklebt, um so die Längenverstellung von 287 – 292 cm zu erleichtern. Zum Abschluss brachte ich die noch die Vereinsfarben mittels blauen und weißen Bodenmarkierungsbändern an.

Viel Arbeit, aber das Ergebnis hat sich gelohnt.

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